Die Art Berge wahrzunehmen, spiegelt eine individuelle Haltung wider und hat gleichzeitig eine kulturelle und soziale Dimension. MOUNT IN/OUT SIDE thematisiert diesen Sichtpunkt wie eine Achse, die sich auch in eine historische Richtung bewegen lässt - immer geschärft auf das Thema Bergsicht-Bergwahrnehmung und ihre Darstellungen. Lange Zeit galten innerhalb der ästhetischen Diskussion Berglandschaften als innere Schauplätze, Darstellungsfelder innerer Zustände. Bergbilder boten sich als Katalysatoren für Gefühle, Empfindungen und Befindlichkeiten an. Die Auseinandersetzung in Malerei und Plastik verbindet die allgemeinen Überlegungen von Objekt und Kunstwerk, indem sie am Beispiel von Berglandschaften die Frage neu stellt: In einigen Werken finden sich Anspielungen auf Künstler vergangener Epochen (vor allem des Mittelalters und der Romantik). Dem Thema Objekt in Bezug auf seine Authentizität bzw.Reproduzierbarkeit geht der Zyklus einigen Künstlern der letzten Jahrzehnte nach. Dargestellte Berglandschaften sprechen über eine intime Erfahrung im Zeitalter des Massentourismus und der Marketingsprache, die Berge ganz vereinnahmt hat, entsprechend seriell bewegen sich die Erfahrungen der Menschen in einem durchgeplanten Setting der Berge. Diese komplexe Thematik, die so verschiedene thematische Ebenen und stilistische Elemente untersucht, verlangt eine künstlerische Sprache, die dem auch formal gerecht wird.