Im Zyklus Floema bewegt sich alles um die Vitalität der Bäume. Die Verbindung innerhalb des Baums zur Versorgung mit Nährstoffen ist Metapher für die intime Beziehung zum Baum bzw. der Natur allgemein. Im folgenden Zyklus Elysische Gefilde führt der Pfad an einen Ort der reinen Vorstellung und verweist wie Floema auf einen naturkundlichen Sachverhalt. In der antiken Literatur gelten die Elysischen Gefilde als ein utopischer Ort, ein besonderes Jenseits für Auserwählte. Der Ort wird im Westen der bekannten Welt eingeordnet, die Seelen der Verstorbenen, Helden und Verdienstvolle in der Vorstellung der Antike, wandern im Licht der Abendsonne. Es ist ein privilegiertes Sein, denn die gewöhnlichen Toten irren als Schatten im Dunkel des Totenreichs. Die zeitgenössische westliche Kultur weist das Thema Tod zurück und hat sehr wenig ästhetische Figuren gefunden, um dem Tod kulturelle und philosophische Qualitäten zu geben. Im Namen des Lebens und aus Angst vor seinem Verlust löschen Menschen die Vitalität aus, zu der das Ende der Existenz dazugehört. Campi Elisi erinnert an die vielschichtige Vitalität der Natur: Jedes Individuum ist begrenzt und endet sein Leben, aber als Teil der Natur besteht es im großen Kreislauf weiter, es ändert nur seine Form und seine Art des Ausdrucks. Campi Elisi ist eine Elegie auf das Ende und das Nicht-Enden aller Lebewesen. Das Zyklus Elysische Gefilde ist durch die finanzielle Unterstützung der Aut. Provinz Bozen - Italiänische Kultur - hergestellt worden.
Die fünf Werke entstanden für das Event “Gartengespräche 21/22” in Meran. Die Initiative kam von Raffaele Virgadaula, Arbeitspsychologe und Deejay: Bildende Kunst, Klänge und Psychologie-Features sollten im Dialog zu den Themen Vertrauen, Wirtschaft 4.0 und die Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesellschaft zusammerwirken.
Uns imponierten die mächtigen Baumstämme mit ihrer strukturreichen Rinde. Das Phloem nehmen wir dagegen kaum wahr: eine hauchdünne Schicht unter der Rinde, die Nahrung und Botschaften zwischen Wurzeln und Blättern weiterleitet. Die Lebensenergie verläuft im Phloem, ist dieses stark verletzt, stirbt der Baum an Hunger und Isolation. Etwas, das so fein und empfindlich ist und versteckt, ist so entscheidend für den Baum. Das brachte mich zu einer anderen Sicht auf die Bäume, ich nehme sie über das Phloem als höchst dynamisch wahr. Ich stelle mir ihr Innenleben vor und fühle mich in ihren Energie- und Informationsfluss mit pastösen, schnellen Pinselstrichen hinein.
Ich begann Felsstücke zu sammeln und zu malen, lange bevor ich an eine eigene Reihe zu den Steinen dachte. In den Zyklus „Mount-inout-Side“, in dem ich mich mit ästhetischen und kommerziellen Aspekten zu Bergen beschäftigte, nahm ich einige Zeichnungen von Felsstücken auf. Die Berge faszinieren uns in ihrer majestätischen Wirkung, selten spüren wir unsere Endlichkeit deutlicher. Wir können Berge besteigen und Bergketten überqueren, trotzdem bleiben sie unerreichbar, unfassbar in ihrer Gesamtheit. Ein Stück Fels in den Händen zu halten, ist ein Erlebnis von Nähe, für uns fassbar. Das Bruchstück enthält einen Mikrokosmos von Geschichte und Veränderung. Diese Brocken aus der Vergangenheit sind Teil ihres Bergs und werden Teil meiner Geschichte, wenn ich die Felsstücke nach Hause bringe. Damit setzt eine häusliche Beziehung ein. Es ist eine unserer menschlichen Eigenheiten, Fundstücke aus der Natur zu verwandeln und zu zähmen, sie einzugliedern in unser Bezugssystem. Immer gehen wir von unseren Sichtpunkten aus, das prägt seit jeher unsere Beziehung zur Natur. Häufig begegnen wir unserer Umgebung mit wenig Respekt, in manchen Fällen animiert die Umwelt, animieren Formen, Pflanzen, Tiere unsere Phantasie und Lebendigkeit. Felsstücke zu malen, setzt einen Dialog voraus, in dem stille Momente, Erwartungen und Unterstellungen genauso vorhanden sind wie in einem Dialog mit einem menschlichen Gegenüber. Was sind die wichtigen Bewegungen der Oberflächen? Das Auge zieht über die kleinsten Eigenheiten, zunächst überwiegen die vielen, auffälligen Details. Zwischen Auge und Eindruck bildet sich mit der Zeit ein Zusammenspiel. Ich suche eine formale Einheit zu erkennen und zu interpretieren; dabei bin ich mir bewusst, dass auch das ein Vorgang von Zähmung ist.
Die Art Berge wahrzunehmen, spiegelt eine individuelle Haltung wider und hat gleichzeitig eine kulturelle und soziale Dimension. MOUNT IN/OUT SIDE thematisiert diesen Sichtpunkt wie eine Achse, die sich auch in eine historische Richtung bewegen lässt - immer geschärft auf das Thema Bergsicht-Bergwahrnehmung und ihre Darstellungen. Lange Zeit galten innerhalb der ästhetischen Diskussion Berglandschaften als innere Schauplätze, Darstellungsfelder innerer Zustände. Bergbilder boten sich als Katalysatoren für Gefühle, Empfindungen und Befindlichkeiten an. Die Auseinandersetzung in Malerei und Plastik verbindet die allgemeinen Überlegungen von Objekt und Kunstwerk, indem sie am Beispiel von Berglandschaften die Frage neu stellt: In einigen Werken finden sich Anspielungen auf Künstler vergangener Epochen (vor allem des Mittelalters und der Romantik). Dem Thema Objekt in Bezug auf seine Authentizität bzw.Reproduzierbarkeit geht der Zyklus einigen Künstlern der letzten Jahrzehnte nach. Dargestellte Berglandschaften sprechen über eine intime Erfahrung im Zeitalter des Massentourismus und der Marketingsprache, die Berge ganz vereinnahmt hat, entsprechend seriell bewegen sich die Erfahrungen der Menschen in einem durchgeplanten Setting der Berge. Diese komplexe Thematik, die so verschiedene thematische Ebenen und stilistische Elemente untersucht, verlangt eine künstlerische Sprache, die dem auch formal gerecht wird.
Diese Serie von Arbeiten führt den Leitfaden des vorherigen Zyklus weiter (Altri luoghi), vertieft aber die psychologische Dimension. Im Vordergrund steht die Beziehung des Außens zur Innenwelt, mit der sich Menschen auseinandersetzen. Thema ist der Fluss von Eindrücken und Gedanken, die wir bewusst wahrnehmen und unsere Erfahrungen damit aufbauen. Die zeitgenössische Gesellschaft vertraut auf wissenschaftliche Entdeckungen und technologische Innovationen. Völlige Beherrschung der Umwelt soll Angst abschaffen. Führten für die Menschen der Ur- und Frühzeit die unerlässlichen Ereignisse in der Natur dazu, ihnen mit magischen Handlungen entgegen zu wirken, ist für die Menschen der Neuzeit das Unbewusste eine Instanz, die über die Dimension hinausführt, die wir als Realität erleben, und die das ich transzendiert. Da auch die Themen anspruchsvoll angelegt sind, charakterisiert sich dieser Zyklus durch eine ausgeprägtere formale Komplexität. Die Arbeiten der Jahre 2005 bis 2007 gestalten den Konflikt zwischen dem Anerkennung des Begrenztseins und Verfall und dem Verlangen nach Unbegrenztheit, nach Bestehen und Verwandlung in einem anderen Dasein.
Dieser Zyklus akzentuiert den traumhaften Charakter der Landschaften stärker, mich beschäftigte die Arbeit mit den Symbolen mehr als in den vorherigen Arbeiten. Ich vereinfachte die Gegenstände der Bilder auf ganz wenige Elemente, die ich wie Archetypen in Geschichten oder Träumen in der Malerei als grafische Zeichen einsetzte. Was sie über die Grafik hinaus mit der Malerei verband, war ihr Entstehen aus einem Spiel von Licht und Schatten. Der Baum: Er steht zwischen Erde und Himmel, Materie und Geist. Seine Formen sprechen von Wehmut, Nachdenklichkeit, Zartheit und Zerbrechlichkeit. Das Haus: Es spricht vom Verlangen nach Schutz, Gleichgewicht und dem Handfesten. Eigentlich stehen Baum und Haus für gegensätzliche Eigenschaften, Zustände und Bedürfnisse. In den Kompositionen finden diese beiden Zustände eine Einheit. Die Farbe kennzeichnet nicht mehr, sie zieht sich über das ganze Bild. Die weichen Konturen betonen Zweifel und Unbestimmtheit, eine feste Einteilung die Welt zu denken gibt es nicht mehr. Aus den einfachen Kuben der Häuser entwickelte ich Paläste und Türme; die Beziehung zu den Bäumen hat sich daher verändert, die Bäume wirken klein und verletzlich im Vergleich zu den übermächtigen Bauten. Um möglichst viel Helligkeit zu erzielen, arbeitete ich mit vielen sehr dünnen Farbschichten auf weißem Grund; wie in der traditionellen Schichtenmalerei lassen sich leuchtende Farbigkeiten erzielen, die das Mischen der Pigmente untereinander nicht bietet.
"Jeder sieht die Natur durch den Filter seines Temperaments", bemerkte Vincent Van Gogh (der seinerseits Emile Zola zitierte). Das fasst bündig zusammen, was den Landschaften aus diesem ersten Zyklus gemeinsam ist: Die Landschaften drücken innere Zustände aus. Die Wahl der Darstellung nimmt eine Idee von Malerei auf, einer Vorstellung von Kunst, die an die Visionen der "Metaphysiker" wie Carrà, De Chirico und Sironi anschließt. Mich faszinierte die Beziehung dieser Künstler zu den Landschaften, zu den gemalten Landschaften, weil sie eine intime und persönliche Art von künstlerischer Darstellung zu entwickeln versprach. Dieser Aspekt war für mich wesentlich, nicht Ihre Poetiken, schon gar nicht der ideologische Hintergrund der 1920er Jahre in Italien. Die Plastizität der Seelandschaften, der Häuser innerhalb der Dünen, die Gestalten der Badenden und der Fischer reizten mich von der Atmosphäre und von der Gestaltung her. Wenige Elemente tragen das Bild, ihre Formen sind aus pastösen Farben aufgebaut. Meine Bilder sind von den Sujets her von Reisen und der Umgebung inspiriert, in der ich lebe, und versuchen in eine poetische, traumhafte Dimension hineinzutragen.
Ho realizzato queste opere per conoscere gli stili degli artisti che amo di più (Van Gogh, Courbet, Pissarro ma anche artisti dell'Ottocento e del Cinquecento). Ciascuno di essi ha delle peculiaritá riscontrabili nel diverso tratto, nell'uso del colore, nel modo di trattare determinati soggetti. È molto interessante constatare i cambiamenti di tecnica e di stile nel corso delle epoche. Cerco di dipingere seguendo le fasi di realizzazione che ritengo più plausibili in base alla mia esperienza e, ove possibile, a documenti storici.